Ich glaube es ist noch gar nicht so lang her dass bei uns in Europa Trachten getragen wurden, die den gesellschaftlichen Status ausdrücken. So trugen zum Beispiel verheiratete Mädchen eine andere Art Schürzen als unverheiratete. Manchmal wünsche ich mir sowas. Etwas das aussagt: frag gar nicht erst. Dieses Mädel ist vergeben. In Zeiten, wo ein romantischer Wunsch nach Ehe von moderner Unabhängigkeit verlacht und von schröpfenden Gesetzen hartherzig säkularisiert wird, wünsche ich mir doch ein Symbol dafür, dass ich mich jemandem versprochen habe. Auch wenn die Frage, wie lang die Beziehung denn schon währte, mich erschrecken lässt, tut es mir doch leid, jemanden enttäuschen zu müssen. Denn ich selbst habe eine derartige Ablehnung schon oft erleben müssen. Die Erwartungshaltung, die in eben erwähnter Frage nach der Dauer der Beziehung liegt: (du könntest doch untreu werden, dem mit dem du zusammen bist, absagen, versuch doch nur einmal mich kennenzulernen) macht mich ärgerlich und traurig zugleich und lässt mich in der heutigen Zeit an großen Worten wie Liebe und Treue zweifeln (was andere Menschen angeht, nicht was mich betrifft). Ich finde es äußerst vermessen und beleidigend so von mir zu denken, doch muss ich wohl annehmen dass es heutzutage usus ist, so zu denken? Vielleicht schon immer so war und erst in der heutigen Zeit, da es keine bindenen Symbole (denn wer heiratet denn heutzutage noch, doch kaum einer) gibt, tritt dieser Umstand erst richtig zutage?